Fotoworkshop-Erfahrungen: Der Lehrer bin ich!
geschrieben von Johannes 8. November 2011

LichtballAm vergangenen Wochenende fand nun endlich mein erster Fotoworkshop in Hessen/Treysa statt. Ich hatte das Vergnügen mit einer buntgemischten Gruppe fortgeschrittener Anfänger zwischen 13 und 66 Jahren.

Und es ist wirklich Klasse der Lehrer einer solchen Gruppe zu sein. – Warum? – Da gibt es so einige Gründe dafür.

Man mag ja schnell dem Irrglauben verfallen, als Lehrer sei man prinzipiell nur im Output-Modus und mit nix anderem beschäftigt, als den TeilnehmerInnen was beizubringen. Aber erstens funktioniert Lernen so ja nicht wirklich. Lernen ist sehr stark Input orientiert. Als Lehrer stößt man da höchstens etwas an, was den Leuten dann helfen kann, besser zu lernen.

Und zweitens ist es wirklich großartig, wie viel man beim Lehren selbst für sich lernen kann, wenn man nur ein bisschen die eigenen Input-Sensoren offen hat.

Tja und da gab’s für mich Lernhungrigen jede Menge Futter dieses Wochenende:

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich verschiedene Menschen an das gleiche Thema rangehen. Die Fotoaufgaben waren zunächst noch sehr frei von thematischen Zwängen. Doch mit Fortschreiten des Workshops gings enorm in die Tiefe: Schöpfung und Extremismus war das Rahmenthema des Workshops.

Und es war hoch spannend, was da an Umsetzungen seitens der TeilnehmerInnen rauskam.

FotografinÜber Menschen und deren Beweggründe zu fotografieren konnte ich lernen und mir Gedanken machen, ob und wie so gänzlich unterschiedliche Motive in einem Workshop zu vereinen sind. Da war alles dabei, von den jungen, äußerst talentierten und hochmotivierten “Ich würd mal später gerne was mit Fotografie machen”-Leuten bis zu den ruhigen und reifen, aber “fröhlichen Knipsern”, die einfach nur ein bisschen bessere Urlaubsfotos mit nach Hause bringen wollen.

Auch fotografisch konnte ich mich auf neues Terrain vorwagen. Einer der Co-Referenten schleppte uns in stockfinsterer Nacht auf ein altes Bahngelände, um mit Taschenlampen und anderem Lichtzeugs Lightart zu produzieren. Und wir hatten dermaßen unseren Spaß dabei.

Ja und schließlich bietet so ein Workshop ja immer auch die Möglichkeit auf der Metaebene zu lernen. Also die eigenen Planung, Didaktisches und Methodisches kritisch zu durchleuchten und – wie in meinem Fall – das erste Mal “live” zu testen.

Da freut es mich doch ungemein, dass mein Workshop wohl immerhin so gut ankam, dass die Arche in Treysa, die als Veranstalter des Workshops auftrat, mich schon zum nächsten Workshop im Mai des nächsten Jahres verpflichtet hat. Und mit Sven, dem Leiter der Arche bin ich schon feste am Ideen spinnen. – Schade, dass erst noch Dezember, Januar, Februar und das ganze Zeugs kommen.

 

Vielen Dank an Sven von der Arche in Treysa, der das Ganze ins Rollen brachte und an Boris und Chris von Happyshooting, die mit ihrer Inspiration Schuld daran sind, dass ich diesen Traum beginne, in die Wirklichkeit umzusetzen.

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