Stabile Kameragehäuse lohnen sich! – Vom Fall einer Canon EOS 20D
geschrieben von Johannes 6. September 2011

BergsteigerinVor vielen Jahren stand ich vor der Wahl: eine 3-stellige EOS aus Kunstoff oder die rund doppelt so teure EOS 20D. Ich entschied mich damals für die 20D, weil ich einfach auf robustes Zeug stehe.

Ein paar kleine Abstürze aus Tischhöhe hatte sie bereits gut überstanden. Letzte Woche jedoch durfte meine gute Kamera zeigen, was sie wirklich im Sturzfalle ab kann – ich war Bergsteigen.

Darüber, wie genau es passieren konnte, möchte ich nicht sprechen… *räusperhüstel* Ich befand mich jedenfalls im letzten Stück des Gipfelanstieges zum Widderstein im Kleinen Walsertal. Eine Passage, die man gut und gerne als Absturzgelände bezeichnet. Man sollte schon sehr genau acht geben, wohin man tritt – und wohin man seine Sachen legt.

Meine EOS 20D verabschiedete sich zunächst aus Hüfthöhe auf masiven Fels, kullerte über die nächste Kante, von wo aus sie dann so richtig beschleunigte. Rund 2 Meter tiefer stand die nächste Felsberührung an. Mit welchem Teil sie dort aufschlug, vermag ich nicht mehr zu sagen. Auf alle Fälle gab’s nochmal ordentlich Schwung dazu, so dass sie mit weiteren Streifern am meist senkrechten Fels nach weiteren 5 bis 6 Metern in ein Felsband einschlug. Dieses war zu meinem, ihrem und dem Glück der nachfolgenden Bergsteigergruppe mit kleinen Steinen bedeckt, die den Aufprall soweit dämpften, dass die Kamera dort liegen blieb und nicht noch weiter fallen konnte.

Lediglich die Streulichtblende hatte wohl noch nicht genug und purzelte vergnügt etwa 40, 50 Höhenmeter weiter.

Ich sah eigentlich schon beim 2. Aufschlag das Gehäuse in alle Einzelteile zerspringen – aber weit gefehlt! Die Schadensbilanz:

Beschädigte DigitalkameraAm Blitzgehäuse steht jetzt nicht mehr Canon, das liegt jetzt ausgebrochen irgendwo zwischen den Steinen. Selbiges macht auch die Augenmuschel. Der Blitz ist hinüber. Die Gute Kamera hat an allen Ecken und Enden böse Schrammen.

Der Autofokusmotor der 50 mm Festbrennweite (1:1.4) zuckt zwar noch, vermag aber seinen Job nicht mehr zu erledigen. Der Fokusring lässt sich nur noch mühsam von Hand drehen.

ABER: Die Kamera funktioniert noch ohne Einschränkungen! (Bis auf den On-Board-Blitz eben und nachdem ich das Akkufach mit Gaffa zugetapet hatte.) Alle Linsen des Objektives sind heil. Mit etwas Geduld kann man noch manuell fokusieren. Und ich konnte die weiteren 4 Urlaubstage mit meiner Kamera fotografieren.

Thumbs up für Canon-Endurance! :-)

 

One single comment

  1. czoczo sagt:

    ojej es hört sich wirklich schrecklich an . Aber Glück in Unglück rest der Urlaub konntest Du noch Bilder machen und sich mit der Manuelle Technik vergnögen :-)

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