Der Blitz in der Dose
geschrieben von Johannes 30. März 2012

Nikon SB 26 in Lock&Lock-Dose als SpritzwasserschutzMit Blitzen ins Wasser zu gehen, ist für Blitze prinzipiell nicht so richtig gesund. Wasser und elektrische Geräte vertragen sich in den wenigstens Fällen gut. Zudem möchte man die Schwimmerinnen und Schwimmer, die sich freundlicherweise fotografieren lassen, nur anblitzen und nicht elektroschocken.

Deshalb war also für’s Shooting im Schwimmbad der Bau von Strobisten-Kisten fällig. Von Fotomauer kam der Tipp, welches Material dazu taugt und wie man die wasserdichten Gehäuse für Blitze realisieren kann.

Hier die Bastelanleitung…

Materialien für den Bau eines wasserdichten Gehäuses für einen Nikon SB 26Material, um einen Nikon SB 26 zu verpacken:

  • 3,9 l Lock & Lock-Dose
  • Manfrotto Aufnahmebolzen MA 118 (männlich 1/4″  auf männlich 3/8″)
  • Blitzschuh-Stativ-Adapter Frio

Benötigtes Werkzeug:

  • Folienstift
  • Anreißnadel oder spitzer Nagel
  • 2 mm-Bohrer
  • 5 mm-Bohrer (jeweils nebst einer geeigneten Bohrmaschine)
  • Messer
  • Schraubendreher oder Bleistift
Die Manfrotto Aufnahmebolzen M118 sind perfekt geeignet, da ihr Gewinde jeweils nicht ganz bis an den Schaft des Bolzen heranreicht.  Der Bolzen kann sich daher frei drehen, wenn er durch die Kunststoffwand der Box geschraubt ist. So lässt er sich gegen den Frio sehr gut festdrehen.
Auf die auf dem Bild zu sehende Gummidichtung musste ich verzichten, weil sie zu viel aufträgt. Ich traue der Dichtigkeit der Konstruktion aber auch so sehr weit.

Zunächst sicherstellen, dass der Blitz mit etwas Platz drumherum ins Gehäuse passt, BEVOR man diese bestellt.

Bohrstelle markieren

Bohrstelle mit Folienstift markieren.
Dabei Überstand nach vorne (Blitz) und nach hinten (Frio) beachten.
Bohrstelle mit spitzem Gegenstand anreißen, so dass beim Bohren der Bohrer nicht verläuft.
(z.B. mit Anreißnadel oder spitzem Nagel)

2 mm Vorbohren

Mit 2 mm-Bohrer vorbohren.
Auf 5 mm aufbohren und Bohrloch mit Messer entgraten.

Manfrotto Aufnahmebolzen einschrauben

Aufnahmebolzen mit der 1/4″-Seite zunächst von Hand einschrauben, dann mit Schraubendreher (o.ä.) als Hebel ganz eindrehen.

Frio aufschrauben

Frio von innen aufschrauben und handwarm anziehen, damit das Bohrloch durch den Anpressdruck von Bolzen und Frio auf den Kunststoff der Box abgedichtet wird.

Blitz einschieben

Box auf Blitzneiger befestigen, Blitz auf Frio aufstecken, Funkauslöser anschließen (oder auf Slave-Funktion stellen) und die gewünschten Einstellungen vornehmen.
Deckel drauf und los!

 

6 comments

  1. blicknix sagt:

    Schöne Bastelei!
    Wäre als Dichtung für den Fall der Fälle nicht ein Gummi gut? Mir fällt da die “Aufziehlasche” von Einmachgummies ein.
    Oder ist das Gewinde zu kurz?

    Gruß

    • Johannes sagt:

      Das Gewinde gibt leider nicht mehr als die Kunstoffwand der Dose her.
      Da müssen wir für die Deluxe Version mal deines Vaters Drehbank bemühen und Custom Material herstellen… ;-)

  2. jknorpp.de sagt:

    […] Blitze können ja schon lange mit Wasser umgehen (vgl. Der Blitz in der Dose). Aber ich wollte mehr. Nicht zum Unterwasserfotografieren, aber falls die ganze Ausrüstung mal […]

  3. Wurde der Blitz so in der Dose auch unter Wasser genutzt?

    LG Frank

    • Johannes sagt:

      Nein – wenn man sich wirklich Mühe gibt, könnte man das Gehäuse zwar sicher 100 % wasserdicht bekommen, aber zumindest per Funk könnte man die Blitze dann nicht mehr triggern. Unter Wasser “funkt’s” nämlich nicht… ;-)
      Ob das Auslösen über die Photozelle möglich wäre, müsste man probieren.

      • Das auslösen unter Wasser geht wunderbar, nutze dafür die PT04. Nur würde ich bei den Gehäusen gerne umsteigen, daher die Frage ob die Dose auch schon unter Wasser genutzt wurden. Da dies nicht der Fall ist muss ich sagen das ich die Einleitung “Mit Blitzen ins Wasser zu gehen” sehr irreführend finde.

        LG

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