Film voll
Und sogar nicht nur ein Film, sondern gleich drei 36er Kleinbildfilme konnte ich an diesem Wochenende des Absolutanalog-Workshops mit Moni und Chris in Tübingen füllen. Früher, in der guten alten Analogzeit, wäre ich damit nun morgen zum nächsten Drogeriemarkt gezogen, um dann bange Tage mit dem Hoffen auf gute Bilder zu verbringen.
Aber heute, im Digitalzeitalter geht sogar analog schneller – WENN man die Negative zumindest mal selbst entwickeln kann. Und DAS war eine richtig spannende Angelegenheit.
Der belichtete Film wird zunächst in der Kamera zurückgespult, und dann mitsamt einer großen, schwarzen Entwicklerdose, einer Schere und einer Zange in einen lichtdichten, schwarzen Sack gepackt. Dieser Dunkelsack hat auch noch zwei Löcher für die Arme, die man da bis zu den Ellbogen reinsteckt und dann – ohne zu sehen, was man eigentlich tut – mit der Zange die Filmdose knackt, den Film auf eine Plastikspule wickelt und ihn dann lichtdicht in die Entwicklerdose packt.
Wer einmal versucht hat, sich im Dunkeln oder mit verschlossenen Augen eine Stulle zu schmieren, kann nachvollziehen, warum man dabei unweigerlich ein “Dunkelsackgesicht” macht.
In die Entwicklerdose kommen nun in ziemlich präzise einzuhaltenden Mengen und Zeiten nacheinander diverse Spülgänge mit Wasser und jeweils dazwischen die Entwicklerchemie und der sogenannte Fixierer. Während dieser 20 Minuten freut man sich wie ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann, bis man dann endlich die Filme aus der Entwicklerdose nehmen, nachspülen und sie an der Trockenleine ersten kritischen Blicken unterziehen zu können.
Mein erster 36er Film mit, wie ich finde – recht kreativen Fotos aus dem französischen Viertel in Tübingen – war… leer. Also praktisch durchsichtig. Hatte ich alles völlig unterbelichtet? Oder vielleicht hatte ich mich beim Entwicklungsvorgang irgendwie gänzlich vertan? Und vor allem wie würde das bei den nächsten Filmen aussehen?
Es wird noch geforscht. Entwickler, Temperatur und Kamera sind mittlerweile rehabilitiert, ich bin deshalb mittlerweile beim Filmhändler vorstellig. Gut, dass mit den restlichen Filmen alles gut funktioniert hat.
Ohh Mann,
Zum Glück Skypen wir bald wieder……
Hard to read….
[…] Blogbeitrag von Johannes Knorpp […]